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"Tisch und Stuhl"

from the audio walk In Stein Gemeißelt | Osnabrück

In Stein Gemeißelt
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"Tisch und Stuhl"

Das Denkmal

Im Jahre 2008 wurde auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof (heute Jüdischer Gedenkpark) das Denkmal „Tisch und Stuhl“ (auch „Zerbrochenes Heim“ genannt) eingeweiht.

Es erinnert an die etwa 5000 Jüdinnen und Juden, die zwischen 1941 und 1943 auf dem jüdischen Friedhof, der damals Teil des Ghettos war, ermordet und begraben wurden. Der Sockel aus rotem Granit stellt das Fundament eines Hauses dar. Ein zerschlagener Tisch mit angebrochenen Beinen und ein Stuhl, der in der gespaltenen Tischplatte eingeklemmt ist, stehen für das verwüstete Heim: Das ist alles, was von einer ermordeten Familie übrig geblieben ist. Das Besondere an dem Denkmal ist der Hinweis auf die Beteiligung der „Faschisten und ihrer Helfershelfer“ am Holocaust, wie es in der Inschrift in belarussischer, russischer, englischer und hebräischer Sprache heißt. Die Skulptur wurde vom Architekten Leonid Lewin und dem Bildhauer Maxim Petrul geschaffen und mit Unterstützung der Stadtverwaltung Minsk errichtet.

In unmittelbarer Nähe des Denkmals liegen einige Dutzend Mazewot, jüdische Grabsteine vom ehemaligen Friedhof. Sie wurden nach der Auflösung des Friedhofs von Minsker Bürger*innen, denen die Erinnerung an die Geschichte der hiesigen jüdischen Gemeinde wichtig ist, hier zusammengetragen.

Minsker Ghetto: Leben im Ghetto und Auflösung 1943

Der Beschluss zur Einrichtung des Minsker Ghettos wurde am 19. Juli 1941 gefasst und am nächsten Tag bekannt gegeben. Im Ergebnis wurden bis zu 80.000 Menschen auf einem Gebiet von zwei Quadratkilometern konzentriert.

Pro Erwachsenen standen etwa 1,5 m² Wohnfläche zur Verfügung. Die Besatzer setzten einen Judenrat ein, der das Leben im Ghetto verwaltete. Die Gefangenen des Minsker Ghettos mussten einen gelben Flicken aus Stoff auf der Brust und auf dem Rücken tragen. Die arbeitsfähigen Juden wurden in Kolonnen und unter Bewachung zur Zwangsarbeit geschickt. An der Ausbeutung der Häftlinge des Minsker Ghettos waren alle deutschen Besatzungsstrukturen beteiligt, u.a. die Zivilverwaltung, die Wehrmacht, die Reichsbahn usw. Im Ghetto gab es keinen Strom, nicht genügend Lebensmittel, das Trinkwasser wurde aus Straßenpumpen und Brunnen entnommen, und es gab praktisch keine medizinische Versorgung. In diesem Umfeld breiteten sich Krankheiten aus. Die Toten wurden in Massengräbern auf dem jüdischen Friedhof begraben. Bis zur Auflösung des Ghettos am 21.-23. Oktober 1943 führten spezielle Strafeinheiten hier ständig groß angelegte Vernichtungsaktionen durch.


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