„In Stein Gemeißelt. Digital erfahrbare Erinnerungsdiskurse im Stadtraum von Niedersachsen und Osteuropa“
Ein transnationales, digitales Ausstellungsprojekt zu materieller Erinnerungskultur des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen, der Professur für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung der Universität Osnabrück, der Fakultät für Geschichte und Philosophie der Universität Lettlands in Riga, der Geschichtswerkstatt Minsk und des Kulturerbes Niedersachsen.
Gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Sechs Projektpartner, vier Projektstandorte, drei Länder – eine Website. Studierende und geschichtswissenschaftlich Forschende erfassten Denkmäler in Göttingen und dem Museum Friedland, Minsk, Osnabrück und Riga als digitale dreidimensionale Modelle und recherchierten die Geschichte der Erinnerungsorte sowie der Ereignisse, an die sie erinnern sollen.
Auf einer thematischen Ebene versuchten wir herauszufinden, wie und an welches Unrecht im öffentlichen Stadtraum in Form von Denkmälern – in Stein gemeißelte Erinnerungskultur – erinnert wird. Das Themenspektrum reichte hierbei vom Antisemitismus und dem Ausschluss jüdischer Menschen aus dem öffentlichen Leben bereits in den 1920er Jahren über die Verbrechen nationalsozialistischer Täter:innen und ihrer Kollaborateur:innen bis hin zum Gedenken an Taten des Sowjetregimes in der Nachkriegszeit.
Auf einer methodischen Ebene erprobten wir, wie über den Einsatz von kostengünstigen bzw. kostenlosen digitalen Werkzeugen das Erzählen von Geschichte und das Erinnern an die Vergangenheit partizipativer und transnationaler gestaltet werden kann. Die Ergebnisse dieses Forschungsprozesses trugen wir mit der Unterstützung des Niedersächsischen Kulturerbes zusammen und bereiteten sie als digitale Ausstellung und als digitalen Stadtrundgang auf.
Als trinationales, aber dennoch in Niedersachsen beheimatetes Projekt stellen wir sämtliche Beiträge in diesem Rundgang in deutscher und englischer Sprache, die Beiträge aus Riga und Minsk zusätzlich in der jeweiligen Landessprache Lettisch bzw. Belarusisch zur Verfügung.