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Denkmal für das Kaiserwald Konzentrationslager

from the audio walk In Stein Gemeißelt | Osnabrück

In Stein Gemeißelt
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Denkmal für das Kaiserwald Konzentrationslager

Die Geschichte des Konzentrationslagers Kaiserwald

Im März 1943, während der Besetzung Lettlands durch die Nationalsozialisten, begann der Bau des Konzentrationslagers Kaiserwald in Mežaparks. Hierfür entsendete das NS-Regime 500 Zwangsarbeiter aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen nach Riga. Der Reichsführer der SS Heinrich Himmler ordnete im Juli 1943 die vollständige Liquidierung aller Ghettos in Osteuropa an. Rudolf Lange war der Hauptverantwortliche für den Bau der Baracken für Juden in Riga während der Liquidation. Er bemerkte, dass Himmlers Frist „technisch nicht machbar“ war. Lange und die übrigen Nazis in Riga beschlossen nach dem mühsamen Bau des Lagers Salaspils, mit einigen kleineren Lagern zu beginnen und von dort aus zu expandieren. Bis Ende November 1943 wurden Tausende von Juden aus den aufgelösten Ghettos von Riga, Liepaja und Daugauvpils sowie die Überlebenden des aufgelösten Ghettos von Vilnius in das Konzentrationslager Kaiserwald gebracht.

Kaiserwald war kein Vernichtungslager, sondern eher ein „Registrierungszentrum“, von dem aus die Juden in Außenlager verlegt wurden, von denen es insgesamt 10 gab. Die überwiegende Mehrheit waren lettische und deutsche Juden aus dem Rigaer Ghetto, die in verschiedenen Baracken für Zwangsarbeiter untergebracht waren. Die erwähnten Außenlager wurden bereits 1944 der Zuständigkeit von Kaiserwald unterstellt. Dies führte dazu, dass das KZ Kaiserwald auch eine größere Zahl von Häftlingen aus anderen Teilen Osteuropas aufnahm, darunter Juden, die aus Ungarn und Polen nach Riga deportiert wurden. Im August waren fast alle der etwa 13.000 „registrierten jüdischen Zwangsarbeiter“, die sich noch in Riga aufhielten, in Kaiserwald inhaftiert, darunter auch 95 Personen die als „Nichtjuden“ eingestuft wurden. Die meisten der ca. 13.000 Häftlinge wurden bis Oktober 1944 ermordet.

Im July 1944 marschierte die Rote Armee in Lettland ein. Dies versetzte die Deutschen in Panik, und sie begannen mit den Vorbereitungen zur Evakuierung der verbleibenden Gefangenen in das Konzentrationslager Stutthof im besetzten Polen. Vor der Abreise ließen sie alle Juden, die entweder über 30 oder unter 18 Jahre alt waren, sowie alle, die eine Straftat begangen hatten oder die harten Bedingungen der Reise nicht überleben konnten, ermorden. Diejenigen, die nicht auf der Reise starben, kamen im September in Stutthof an. Als die Rote Armee Riga am 12./13. Oktober 1944 erreichte, wurde Kaiserwald endgültig geschlossen.

Über das Denkmal

Das Denkmal, das sich am südlichen Rand des Stadtteil Mežaparks in Riga befindet, wurde am 29. Juni 2005 errichtet und von der lettischen Bildhauerin Solveiga Vasiljeva entworfen. Das Herzstück ist unter der Erde eingegraben und in der Mitte eines Trapezes platziert. In der Mitte des Trapezes steht eine hohe Metallstruktur, deren Spitze aus transparenten Teilen besteht, die nach außen hin die Form einer Blüte haben. Auf dem Metallsockel der Struktur befinden sich piktografische Zeichnungen, deren Bedeutungen wenig aussagekräftig sind. Ein paar Schritte nördlich des Denkmals befindet sich eine weitere kleine Gedenktafel, und in der Umgebung stehen eine kleine gelbe Kirche sowie einige Wohnblocks aus der Nachkriegszeit. Die sowjetischen Behörden ließen nach den Krieg alles, was an das KZ erinnerte, demontieren und errichteten an seiner Stelle Wohnblocks. Am südlichsten Teil des Denkmals steht geschrieben: „Zum Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Konzentrationslagers ‚Riga-Kaiserwald‘ und seiner Außenlager,“. Darunter befindet sich ein weiterer Text, der die Zahl der Häftlinge angibt, „mehr als 18.000 inhaftierte Juden aus Litauen, Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei und Ungarn“, mit der Anmerkung, dass die meisten von ihnen „die Befreiung nicht mehr erlebt haben“. Die Inschriften auf dem Denkmal weisen auf die Finanzierung des Denkmals durch die Stadt Riga und die Bundesregierung/Botschaft der Bundesrepublik Deutschland hin. Das Denkmal selbst vermittelt nicht unbedingt einen Eindruck von dem Ausmaß der Grausamkeiten, die hier einst stattfanden, aber es ist ein Zeichen der Reue für die vielen Opfer des Lagers Kaiserwald. Heutzutage sieht man nicht selten einige Bürger Rigas, die um das Denkmal herumgehen und die Inschriften lesen, viele von ihnen mit Eltern und Großeltern.


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