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Rigagedenktafel

from the audio walk In Stein Gemeißelt | Osnabrück

In Stein Gemeißelt
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Rigagedenktafel

Deportation der Osnabrücker Jüd:innen nach Riga

Im Jahr 1941 fiel die endgültige Entscheidung, die jüdische Bevölkerung aus dem „Altreich“, Österreich, Böhmen und Mähren nach Osten zu deportieren.

Unter dem Deckmantel der „Evakuierung“ oder der „Abwanderung“ begann die Gestapo im Oktober 1941, Jüdinnen und Juden in besetzte osteuropäische Gebiete wie etwa Łódź, Minsk, Kaunas und Riga zu deportieren. Am 11. und 12. Dezember 1941 wurden die jüdischen Bürger und Bürgerinnen der Stadt Osnabrück auf dem Marktplatz zusammengetrieben, zur Turnhalle der Osnabrücker Pottgrabenschule gebracht und am 13. Dezember vom Hauptbahnhof gemeinsam mit Jüdinnen und Juden aus Münster und Bielefeld nach Riga deportiert. Dieser sogenannte „Bielefelder Transport“ umfasste etwa 1.500 Personen; 222 von ihnen stammten aus Osnabrück.

Insgesamt erreichten von November 1941 bis Februar 1942 und von August bis Oktober 1942 erreichten 25 Transporte mit etwa 25.000 Menschen aus dem „Altreich“, Österreich, Böhmen und Mähren an Bord den Güterbahnhof von Riga. Zahlreiche von ihnen wurden bereits kurz nach ihrer Ankunft erschossen. Um in den ohnehin knapp bemessenen Quartieren der Rigaer Ghettos Raum für die übrigen Neuankömmlinge aus Westeuropa zu schaffen, ermordeten Angehörige der lettischen SS über 20.000 lettische Jüdinnen und Juden. In den dennoch überfüllten Unterkünften im Ghetto Riga, dem Jungfernhof und dem Lager Salaspils lebten die deportierten Jüdinnen und Juden unter desaströsen, unerträglichen Bedingungen in beengten und unhygienischen Quartieren.

Viele von ihnen starben an der eisigen Kälte und der Mangelernährung. Nicht wenige fielen der harten Arbeit zum Opfer: Die Insassinnen und Insassen der Ghettos mussten täglich zum Arbeitseinsatz antreten. Zusätzlich erschossen die nationalsozialistischen Täter und ihre lokalen Kollaborateure tausende Menschen, wie etwa am 26. März 1942. Unter dem Vorwand, die Gefangenen nach Dünamünde zu transportieren, um dort in einer Fischkonservenfabrik zu arbeiten, fuhren Polizisten mit ihnen in den Wald von Bikernieki und erschossen 1.800 bis 2.000 Menschen. Wie viele Menschen insgesamt in und um Riga dem NS-Regime zum Opfer fielen, ist nicht bekannt. Von den 222 deportierten Osnabrücker Juden und Jüdinnen überlebten nur 19 Personen.


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