In Hamburg ist alles verkehrt herum: die Altstadt ist ziemlich neu, die Zeitung Abendblatt erscheint am Morgen, die Morgenpost am Abend und die Stadtteile mit den heiligsten Namen, St. Georg und St. Pauli, sind die sündigsten Orte der Stadt. Und unsere Untergrundbahn verläuft hoch oben.
Tatsächlich heißt unsere U-Bahn von 1912 noch heute Hochbahn, auch wenn ein großer Teil des über 100 Kilometer langen Streckennetzes durch Tunnel verläuft. Ein Grund für die erhöhte Streckenführung war seinerzeit der Hochwasserschutz, denn bis 1969 war hier am Hafenrand bei Sturmflut noch "Land unter”.
Andererseits boten die Viadukte die Möglichkeit, den Stadtraum besser, nämlich auf mehreren Ebenen, zu nutzen. Denn schon damals herrschte reger Verkehr in der City, mit Fahrrädern, Handwagen, Autos, Lastwagen, Bussen und Straßenbahnen.
Die heutige Linie U3, die hier verläuft, war aber tatsächlich die erste Ringbahn, die die neu geschaffenen Arbeiterviertel am grünen Stadtrand mit der Innenstadt und vor allem mit dem Hafen verbanden.
Bei Fertigstellung, konnten die Hafenarbeiter nun von der Station Hafentor (heute Landungsbrücken) aus durch den Elbtunnel, der ein Jahr zuvor eröffnet worden war, schnell und sicher die Hafenanlagen auf der Südseite der Norderelbe erreichen.
Noch heute heißt dieser Ort Hafentor. Vor 30 Jahren war hier allerdings noch nicht so viel los. Hamburg war ein Industriehafen und ist es auch noch heute. Hamburg hat aber den Sprung geschafft von einer Arbeiterstadt hin zu einer Erlebnismetropole. Die Promenade zwischen Baumwall und Landungsbrücken gilt heute als einer der beliebtesten Orte Hamburgs, mit der Elbphilharmonie auf der einen Seite und den Landungsbrücken auf der anderen.
Von hier aus geht es los zur Hafenrundfahrt mit den Hafenbarkassen, die damals die Hafenarbeiter über die Elbe brachten. Und der Alte Elbtunnel gilt heute als eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Stadt.
- Kleine Aufgabe: Nenne mindestens eine der beiden nächsten Stationen dieser Linie von hier. Fotografiere sie auf dem Streckenplan im Bahnhof.