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Johanna und Julius Nehemias

from the audio walk Hörbare Stolpersteine | Hamburg

Hörbare Stolpersteine
18 Stations
48:42 min Audio
6.28 km directions_walk favorite 14
Johanna und Julius Nehemias

Johanna Nehemias (geborene Rothgiesser) * 1867 und Julius Nehemias * 1895

Dorotheenstraße 59 (Hamburg-Nord, Winterhude)

Johanna Nehemias, geb. Rothgießer, geb. 12.9.1867 in Hamburg, deportiert am 15.7.1942 nach Theresienstadt, dort am 5.4.1943 gestorben

Julius Nehemias, geb. 24.1.1895 in Hamburg, ermordet am 23.9.1940 in Brandenburg

Julius war der Sohn von Johanna Nehemias und ihrem Mann Bernhard (geb. 10.12.1855 in Hamburg, Eltern: Siegmund und Sara, geb. Biesenthal), der wahrscheinlich 1940 starb. Das Paar hatte noch zwei weitere Kinder: Martha (geb. 2.3.1889) und Jenny (geb. 27.1.1895). Die Familie war jüdisch. Martha schied 1921 mit dem Vermerk “ausserhalb verheiratet” aus der Hamburger Gemeinde aus, ihre Schwester 1924 als “verzogen”. Auf der Gemeindesteuerkarte von Bernhard Nehemias sind u. a. die Adressen Schinkelstraße 3, Preystraße 4 und Dorotheenstraße 59 eingetragen. Die letzte Adresse scheint zumindest von Anfang der 1920er Jahre bis 1938 der Familienwohnsitz gewesen zu sein. Dort lebte bis Anfang 1938 auch Julius bei seinen Eltern. Er muss psychisch oder geistig krank gewesen sein, im Februar 1938 wurde er in der Langenhorner Anstalt untergebracht. Dort fiel er, als “jüdischer Geisteskranker” doppelt stigmatisiert, dem Euthanasieprogramm T4 zum Opfer: Mit dem ersten Transport dieser Art wurde er, als einer von 136 Schicksalsgenossen, am 23. September 1940 in die Tötungsanstalt Brandenburg gebracht und dort mit Kohlenmonoxid erstickt.

Johanna Nehemias zog um 1940 in die Schauenburgerstraße 11 und, sicherlich nicht freiwillig, im April 1942 in das jüdische Altersheim Frickestraße 24. Am 15. Juli 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Ihre Gefährten auf dieser Reise waren unter anderem Johanna Stern (s. d.) und Emil Mirabeau (s. d.). Sie starb sie am 5. April 1943 in Theresienstadt.

© Ulrike Sparr
Quellen: 1; 4; 5; 8; Klaus Böhme, Uwe Lohalm (Hrsg.), Wege in den Tod, Hamburg 1993.
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Link “Recherche und Quellen”.


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