Die Geschichte des Pratergartens begann 1831 mit einem Viktualienhandel und einer Schankwirtschaft. Von 1852 bis 1906 war hier Kalboʼs Sommergarten zu Hause. In der stetig wachsenden Stadt gab es viele dieser Biergärten und Ausflugslokale. Sie boten Abwechslung vom Arbeitsalltag und dem Leben in den engen Mietskasernen. Im Prater gab es neben dem Biergarten die sogenannte „Kaffeeküche“: Hier konnten Familien ihren eigenen Kaffee mit heißem Wasser aufbrühen. Außerdem wurde ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm angeboten, nicht zuletzt um die Kundschaft anzulocken. Varietéveranstaltungen wechselten sich mit Tanz, Boxkampf und vielem mehr ab. Besonders die Frauen schätzten es, sich an diesem Ort zu versammeln, konnten sie auf diese Weise doch ihren beengten Wohnverhältnissen ein wenig entkommen.
Abbildung:
1. Die Kaffeeküche des Berliner Praters mit der Ausgabe der typischen Krüge zum Kaffeekochen, um 1905 © Archiv Museum Pankow
2. Ansichtskarte des Berliner Praters, um 1900 © Archiv Museum Pankow