Wir befinden uns am Schloss von Treschklingen, einem ursprünglich als Amtshaus 1802 errichteten Bau, der anstelle eines älteren Herrensitzes erbaut wurde. Dem heutigen Schloss ist deutlich der Ursprung als Amtshaus anzusehen, es ist sehr einfach gestaltet und in Größenverhältnissen eines Privathauses.
Drehen wir uns um sehen wir eine Reihe moderne Häuser aus der Jahrtausendwende, sie wurden nach Abriss der Gebäude des dem Schloss zugehörigen Gutshofes erbaut.
Beim Bau des Wohnhauses “Im Gutshof 13” wurden Reste von Quadermauern und Eichenstammrost gefunden, so dass man heute davon ausgeht, dass an dieser Stelle eine Wasserburg stand, die auf Baumpfählen gegründet war, welche als steinerne Behausung des Reinhardt von Gemmingen, erbaut 1588, genannt wurde.
Die Freiherren von Gemmingen residierten in der Neuzeit selten in Treschklingen, sie ließen den Gutshof durch Maier bewirtschaften. Erst Sigmund Johann Nepomuk bewirtschaftete von 1803 bis 1813 den Gutshof selbst, er bezog das Amtshaus als Wohnsitz, auf ihn geht somit die Umwandlung zum Schloss zurück. Als Ersatz für das Amtshaus wurde 1806 ein neues Amtshaus nördlich am Hang errichtet, es ist heute das letzte vorhandene Gebäude des Gutshofes neben dem Schloss mit einem Nebengebäude.
Im Sommer 1886 ergab sich eine Reihe von Brände, im Amtshaus brach zwei mal an einem Tag Feuer aus, konnten aber gelöscht werden, eine Woche später brannten die Maiereigebäude nieder, welche später wieder aufgebaut wurden, wieder eine Woche später brannte der Dachstuhl eines Wohnhauses aus, ein paar Tage später brannte eine Scheune nieder, wodurch die Dachstühle zweier weiteren Gebäude in Brand gerieten. Ausgelöst wurden die Brände von einem 11-jährigen Jungen, der auf Grund seines Alters straffrei davon kam, jedoch drei Jahre zur Besserung in eine Besserungsanstalt kam und nach diesem Aufenthalt 1871 wohl mit einem Onkel nach Amerika auswanderte. Lange Zeit war der Gutshof an die Südzucker verpachtet, ebenso wie das Schlossgut in Grombach.