Blutbuche
In dieser Grünanlage stand im 19. Jahrhundert die Villa des Kattunfabrikbesitzers Schüle, woraus nach dem 2.Weltkrieg das Hauptquartier der Amerikaner wurde. Später war es auch der Öffentlichkeit zugänglich als ‘Amerika-Haus’. Bevor die heutige Anlage als kleiner Park gestaltet wurde, scheint unser Baum alles gut überstanden zu haben. Denn die nahe Großwohnanlage kostete ihn zwar einige Äste und auch eine deutlich längere Beschattung, aber Buchen sind in diese Richtung sehr tolerant.
Dieser prächtige Baum ist die zweitgrößte Buche Augsburgs, ein tolles Beispiel der zweiten Charakterbaumart, und hat über 5 Meter Stammumfang bei 22 Metern Höhe und zwischen 18 und 20 Metern Breite je nach Himmelsrichtung. Das Alter dürfte mindestens bei 140 Jahren liegen – sie wurde also in den 1880er Jahren gepflanzt, in einer Zeit also, als im Deutschen Reich große Aufforstungswellen stattfanden. Diese Blutbuche zeigt eine gute Vitalität, ist fachmännisch gepflegt und hat auch einen guten Standort: Geschützt, mit freier Bodenfläche für die Wurzeln, wenig Konkurrenz – sie könnte zur vollen Größe heranwachsen, wenn sie die nächsten 80 Jahre den Klimawandel aushält.
Wir gehen zurück zur Kreuzung und wenden uns nun aber links an der Remboldtstraße entlang in Richtung Rote-Tor-Anlage. Nach 40 Metern stehen wir vor einer kapitalen Esche, deren Stamm wie ein Elefantenfuß über den Stadtgraben zeigt.