Liebe Spaziergänger, natürlich würde ich keine Tour empfehlen, wenn eine Gefahr besteht. Da aber gerade die Region um Jerusalem seit Jahrzehnten als Krisenherd gilt, empfehle ich einen Blick auf die Seiten des Auswärtigen Amtes zu werfen und deren Reiseempfehlung für die Region genau zu beachten. (Link: https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/israel-node/israelsicherheit/203814). Besonders hitzig wird es um den Fastenmonat Ramadan und um die Ostertage herum, darauf weist das AA hin.
Nichts desto trotz bieten einige Reiseunternehmen weiterhin Reisen nach Jerusalem an, u.a. als Tagesziel von Schiffskreuzfahrten. Wenn man sich gut vorbereitet hat und sich an die orstüblichen Empfehlungen hält, in der Gruppe bleibt und größere Menschenansammlungen meidet, ist das Risiko überschaubar.
Diese Tour bewegt sich in ca. 1,5 Stunden einmal um die Jerusalemer Altstadt herum und hindurch und stoppt an den in meinen Augen interessanten Stellen, die nicht unbedingt überlaufen sein müssen, sondern eher Geheimtipps sind und nicht in jedem Reiseführer stehen. Entlang des Weges lassen Sie sich verführen von den Farben, Geräuschen und Gerüchen dieser Stadt und probieren gerne hier oder dort die regionalen Köstlichkeiten wie einen frischgepressten Granatapfelsaft, das frische Kringelgebäck “Kake” oder einen Tee.
Die Altstadt in Jerusalem ist pulsierend und dynamisch, laut, in deutschen Augen fast chaotisch. Mit etwas Gelassenheit auch den sich aufdrängenden Geschäftsleuten gegenüber (“Welcome my friend…”) und Flexibilität kommt man aber gut durch. Etwas angemessene Kleidung (Schultern bedeckt, Männer geschlossene Schuhe und lange Hosen) ist in den traditionellen Vierteln der Altstadt ratsam. Auch wenn im israelisch-liberalen West-Teil offensichtlich model-artige Wesen teilweise recht freizügig und bauchfrei unterwegs sein sollten. Etwas Trinkwasser ist hilfreich, aber das kann man überall käuflich erwerben.
Die Tour ist keinesfalls barrierefrei, aber unbedingt aufregend abenteuerlich. Von vollverschleierter Beduinen-Frau in Burka bis zu technisch hochgerüsteten und schwer bewaffneten Soldatinnen, vom Mönch barfuß in Kutte bis zu singenden Brasilianern, die mannshohe Kreuze tragen, alles ist möglich. Touristen, Marktleute, Kinder, Land-Frauen, Touristen, Fanatiker aller Religionen.
Mein Hintergrund als Autor dieser Tour:
Drei Jahre lang (etwa 1001 Nächte) habe ich mit meiner Familie in Jerusalem gelebt und bin zwischen dem israelischen West-Teil der Stadt problemlos zu meiner Arbeitsstelle im arabischen Ost-Teil der Stadt (israelisch kontrolliert) mit dem Fahrrad gependelt, ohne Probleme zu haben, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Dabei ist es zu keinen unangenehmen Situationen gekommen - als blauäugiger und blonder Europäer war ich für alle Seiten weithin sichtbar kein Einheimischer, sondern im besten Fall einfach ein Tourist (=Geldquelle). Natürlich habe ich auch tunlichst keine äußeren provokanten Angriffsflächen (Stern-Symbole, Ketten, blau-weiß bzw. grün-schwarz, Halbmonde, …) gezeigt. Mit passablen Kenntnissen im Small-Talk auf Hebräisch und Arabisch kam ich gut durch, zusätzlich zu meinen Kenntnissen der Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch sowie Deutsch und Latein. Ich pflege noch immer gute Kontakte zu Freunden, die in dieser Stadt leben. Natürlich beziehe ich auch biographische Erfahrungen, die ich in dieser Stadt gemacht habe in die Tour mit ein und gebe Hinweise für weitere Exkursionen.
