Diese alte Mühle wurde im Jahr 1870 erbaut. Meister Karl Jakob Jung war der erste Müller, der hier lebte und arbeitete. Nach ihm übernahm sein Sohn Hugo den Betrieb.
Wohnen und Arbeiten geschah unter einem Dach, aber der größte Teil des Gebäudes diente der Mühle. Über drei Etagen haben die Maschinen damals gearbeitet. Der erste Antrieb erfolgte mit einem oberschlächtigen Wasserrad. Das hatte einen Durchmesser von 3 Meter 70 und befand sich im hinteren Teil des Hauses. Bis heute sind seine Schleifspuren im Wasserhaus sichtbar. Drei Bäche speisten dieses Rad und zwei Mühlteiche dienten ihm als Wasservorrat. Wenn das Wasser trotzdem einmal knapp wurde, mussten zunächst Dieselmotoren helfen. Aber Hugo Jung ging mit der Zeit und baute 1950 eine Ossberger Wasserturbine ein, die ihm das Rad ersetzte. So kam dann eins zum andern: zu den Mahlsteinen kamen moderne Walzenstühle in die Mühle und es gab immer wieder neue Maschinen und Vorrichtungen zum Putzen, Ausmahlen und Sieben des Getreides. Bis etwa 1980 konnte der Betrieb der Mühle aufrechterhalten werden.
Auf einer sehr alten, noch handgezeichneten Skizze ist die äußere Anlage der Mühle wunderbar zu erkennen. Man sieht das Hauptgebäude, die Scheune mit den Stallungen, einen unteren und einen oberen Garten, den Brunnen und das Backhaus. Sogar der Verlauf des unterirdisch gemauerten Mühlgrabens ist darin eingezeichnet, der durch den Hof bis zum Jettenbach geht.
Die jetzigen Besitzer möchten diese alten Anlagen wieder sichtbar machen und einen Teil der früheren Einrichtung erhalten, um den Charakter dieser denkmalgeschützten Mühle zu bewahren.
Untere Mühle