Die Echte Sumpfzypresse ist eine echte Zypresse (es gibt nämlich auch Scheinzypressen, die nur so aussehen, als ob) und kann bis zu einem Meter tief im Wasser stehen, ohne dass es ihr schadet, weshalb sie in Sumpflandschaften bestens gedeiht.
Der Gattungsname ist eine lateinisch-griechische Koproduktion und lässt sich mit „Eibengestalt“ übersetzen. Der Artname kommt vollends aus dem Griechischen und heißt „zweireihig“. Das bezieht sich auf die Anordnung der Nadeln am Spross.
Die Echte Sumpfzypresse aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) ist vor allem im Südosten der USA , wie in den Everglades und dem Mississippi-Delta, und in Mexiko beheimatet. Dort kommt dieser Nadelbaum vor allem an Gewässerrändern und in sumpfigen Niederungen vor, die über längere Zeiträume überschwemmt sein können.
Das älteste bekannte Exemplar steht soweit bekannt in North Carolina und soll über 1.600 Jahre alt sein.
Auch in Europa war der Baum zu Urzeiten recht verbreitet. Die einst riesigen Bestände befinden sich heute unter der Erde: Neben Mammutbäumen waren Sumpfzypressen nicht unwesentlich an der Bildung unserer Braunkohle beteiligt. Über Tage musste der Baum erst wieder aus Nordamerika reimportiert werden. Seit 1640 kultivieren ihn Gärtner in Europa. In Mitteleuropa ist die Art als Ziergehölz in Parks und Gärten weit verbreitet und gedeiht, trotz der natürlich speziellen Ansprüche, problemlos.
Alte Bäume können bis 50 m hoch werden, einen Stammdurchmesser von mehr als 2 m aufweisen und ein Alter von mehr als 1000 Jahren erreichen.
Als Weihnachtsbaum ist sie gänzlich ungeeignet: Die Sumpfzypresse gehört zu den wenigen Nadelbäumen, die im Winter ihre Nadeln verlieren. Umso bessere Gelegenheit erhält der Betrachter, ihr Astwerk zu bewundern. Der Stamm, unten ungewöhnlich breit, verjüngt sich oft plötzlich, viele Äste sind merkwürdig gedreht und die rissige Rinde löst sich in Streifen ab.
Ältere Sumpfzypressen, die im Wasser oder zumindest in sehr feuchtem Boden wachsen, bilden eigenartige, hohle Wurzelauswüchse, die wie Höcker aus dem Boden ragen – in unseren Breiten eher 20 bis 50 cm hoch, in den Everglades aber sogar bis zu imposanten 2,5 Meter. Sie werden Wurzelknie oder Atemknie genannt. Ob sie tatsächlich der Sauerstoffversorgung der Wurzeln dienen oder nur die Standfestigkeit in sumpfigen Gelände erhöhen sollen, ist nicht abschließend geklärt. Es bleibt eine rätselhafte Urzeitpflanze