Zwei Frauen treffen sich zufällig an der Ruine Sprengelburg, zwischen Eßweiler
und Oberweiler im Tal. Sie kennen sich, eine von den Beiden ist aus Eßweiler.
„Kannst du mir sagen, was diese Ruine darstellt?“
„Ei das ist die Sprengelburg, eine Raubritterburg aus`m Mittelalter. Es sollen
da Raubritter von Mülenstein gehaust haben, die waren irgendwie mit dem
Rheingrafen von Grumbach verbandelt.“
„Raubritter? Was gabs denn hier zu rauben?“
„Hier soll eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Glan und Lauter
durchgeführt haben.“ erklärt die Eßweilerin und erzählt weiter
„die Raubritter haben die Kaufleute immer wieder überfallen und ausgeraubt.
Das wollten sich die Kaufleute von Straßburg nicht gefallen lassen und haben in
einer Nacht- und Nebelaktion die Burg geschleift.“
„Woher weißt du das dann alles?“
„Vor so 50 Jahren hat eine amerikanische Universität, ich glaube die von
Maryland, Ausgrabungen gemacht. Man hat einige Grundmauern ausgegraben
und wieder restauriert.“
„Ja und wer kümmert sich jetzt um die wieder aufgebauten Teile?“
„Soweit ich das weiß, die Gemeinden Eßweiler und Oberweiler i.T. und das
Denkmalamt. Aber da gibts noch eine Sage, dass beim Zerstören der Burg eine Frau hier
gelebt haben soll, die Amerikaner haben dort auch ein Skelett von einer Frau
gefunden.“
„Das ist ja interessant, was war dann mit der passiert?“
„Die Leute vom Dorf haben die vermisst und man hat auch nichts mehr von ihr
gehört, dass sie sonst wo untergekommen wäre. Eine Zeitlang ist wahrscheinlich noch über sie gesprochen worden, schließlich
wurde sie vergessen. Aber mit der Zeit hat sich eine Geschichte darum
gebildet. Wenn im Spätherbst und über Winter am gegenüber liegenden
Waldhang Nebel gebildet haben, hat man zu Kindern gesagt dort schleicht die
weiße Frau um, und die ruft die Kinder. Wer mitgeht kommt nicht zurück.“
„Puh das ist ja schauerlich! Hat man damit nicht den Kindern große Angst
eingejagt.“
„Früher gabs doch viele Geschichten, mit denen man die Kinder erschreckt und
zu Gehorsam gezwungen hat“.
Die zwei Frauen sind noch eine Weile auf den geschichtsträchtigen Platz vor
der Sprengelburg stehen geblieben und haben sich unterhalten, dann ginge sie
wieder ihrer Wege.
