Nach Amsterdam, wo sich in den zahlreichen Grachten seit Jahrhunderten stolze Kaufmannshäuser widerspiegeln, wo Wind und Wellen immer neue Silhouetten von diesen den Stürmen der Zeit trotzenden Gebäuden zaubern und wo Tradition und Moderne eine kreative Liaison eingingen, kamen 1997 Regierungsvertreterinnen und –vertreter aus der gesamten Europäischen Union angereist, um den „Amsterdamer Vertrag“ zu verabschieden, ein Konvolut von Verträgen, das die Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten regeln soll, darunter ein Passus, der sich dem „gendermainstreaming“ widmet - der Zauberformel für die
gleichberechtigte Berücksichtigung von Frauen und
Männern in allen Lebensbereichen.
Denkschemata und Leistung sollen nicht mehr nur an den Leistungsstandards der Männer gemessen werden. Nun sollen beide Geschlechter gleichberechtigt zum Zuge kommen.
Diesen Prozess mitgestalten will dieser szenische Rundgang, denn nach wie vor machen sich Männer und Frauen oft noch ein Bild voneinander, das den traditionellen Geschlechts-Rollen-Vorstellungen entspricht. Deshalb müssen Mittel und Wege gefunden werden, die uns einen anderen Blick auf die Geschlechter vermitteln helfen. Ein Weg ist dieser szenische Rundgang durch Hamburgs Altstadt, denn Menschen prägen eine Stadt und tragen zur Entwicklung ihrer Städte bei. Damit dies im Sinne der Gleichberechtigung der Geschlechter geschieht, sind historische Kenntnisse sowohl über fest zementierte Geschlechts-Rollen-Zuweisungen als auch emanzipatorische Entwicklungen wichtig.
Auf dieser Zeitreise durch das 18., 19. und 20. Jahrhundert zeigen wir Ihnen Orte, an denen sich Geschichten zwischen Frauen und Männern nach althergebrachten Geschlechtsrollen-Mustern abspielten, oder diese Muster Einfluss auf die ökonomische Lebenssituation von Frauen hatten.
Und wir bespielen Stätten, an denen frauenemanzipatorisches Denken und Handeln im Sinne der Gleichberechtigung der Geschlechter praktiziert wurde.